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Konzert – IGNM Steiermark mnemosyne I
20 May, 2016 @ 6:30 pm - 8:00 pm
Freitag, 20. Mai 2016, 18:30
Großer Minoritensaal | Mariahilferplatz 3, 8020 Graz
Elisabeth Harnik: im Möglichkeitsraum aus Händen (UA)
für Gebärdensprachperformerin, Stimme, Flöte und Vibraphon
Agostino Di Scipio: Audible EcoSystemics n.3b für Stimme und Live-Elektronik (2004-2005)
Beat Furrer: auf töneren Füßen für Stimme und Flöte (2001)
Olga Neuwirth: Spleen II für Bassflöte (1999)
Luigi Nono: Omaggio a Emilio Vedova für Tonband (1960)
Reinhold Schinwald: nICHt für Stimme und Flöte (2013)
Brian Ferneyhough: Mnemosyne für Bassflote und Zuspielband (1986)
Gina Mattiello – Stimme
Ilona Seidel-Jerey – Gebärdensprachperformerin
Maruta Staravoitava – Flöte, Bassflöte
Manuel Alcaraz Clemente – Vibraphon
Reinhold Schinwald – Klangregie
Konzeption: Gina Mattiello, Reinhold Schinwald, Maruta Staravoitava
Zwischen Erinnern und Vergessen: In «mnemosyne I» treffen zwei Interpretinnen aus den Bereichen Neue Musik und Theater auf einen Komponisten und Klangregisseur. Diese Zusammenarbeit zeitigt ein differenziertes Spektrum von Kompositionen für Flöte, Stimme und Live-Elektronik. Die akustischen Eigenschaften des Aufführungsraumes samt ZuhörerInnen, der Resonanzraum der Flöte sowie der Mundraum einer Performerin werden hörbar gemacht. Sprachbezogene Kompositionen fördern implizit und explizit musikalische Aspekte der Texte zutage, begreifen ihre Architektur als Ausgangspunkt für Klangstrukturen oder übertragen ihre Semantik in klangliche Metaphern. «mnemosyne I» verweist auf die Dialektik von Erinnern und Vergessen, wie auf die Möglichkeit beim Hören von Musik die Konstituierung von Zeit und Zeitbewusstsein unmittelbar wahrzunehmen.
Reinhold Schinwald
Elisabeth Harniks neues Werk, das in diesem Konzert uraufgeführt wird, beschäftigt sich mit der Poesie von Gehörlosen, die für uns sinnlich Hörende mit dem von ihr konzipierten Instrumentarium “übersetzt” werden wird. Gebärdensprachlicher Text nach dem Gedicht „Hände Ohne Ende” von Romeo Seifert (Video: Le Rose Daniele). Frei zitiert nach Voltaire: “Gebärdensprache ist ein Stoff den die Natur gewebt und die Phantasie illustriert hat.” Der lautsprachliche Text entstand in Zusammenarbeit mit Ilona Seidel-Jerey. Mit freundlicher Unterstützung von Christian Stalzer (Institut für Translationswissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz) und dem Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz.
Elfriede Reissig